CNFB http://www.most20.cz/?lang=de Festival Mon, 01 Oct 2018 15:30:29 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.10 Festkonzert mit Magdalena Kožená und Collegium 1704 http://www.most20.cz/festkonzert-mit-magdalena-kozena-und-dem-barockensemble-collegium-1704/?lang=de http://www.most20.cz/festkonzert-mit-magdalena-kozena-und-dem-barockensemble-collegium-1704/?lang=de#respond Mon, 01 Oct 2018 15:26:23 +0000 http://www.most20.cz/?p=3665 Mit einem Festkonzert der weltberühmten tschechischen Mezzosopranistin Magdalena Kožená und des Prager Barockensembles Collegium 1704 unter Leitung von Václav Luks hat der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds am 29. September sein 20jähriges Jubiläum in Deutschland gefeiert. Vor rund 800 begeisterten Gästen erklangen im Potsdamer Nikolaisaal barocke Arien, Kantaten und Oratorien unter dem Motto „Il giardino die sospiri“ (Der Garten der Seufzer), die das Publikum mit standing ovations würdigte.

„Es ist heutzutage wichtiger denn je, dass sich Deutsche und Tschechen gegenseitig begeistern. Magdalena Kožená und dem Collegium 1704 ist es in Potsdam hervorragend gelungen“, sagte Tomáš Jelínek, Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds. „Hoffen wir, dass die positiven Emotionen des heutigen Abends die deutsch-tschechischen Beziehungen weiter in die Zukunft tragen“, ergänzt Petra Ernstberger, die deutsche Geschäftsführerin des Fonds.

Mehr in unserer Pressemitteilung

 

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Deutsch-tschechische Beziehungen: wie weiter? http://www.most20.cz/deutsch-tschechische-beziehungen-wie-weiter/?lang=de http://www.most20.cz/deutsch-tschechische-beziehungen-wie-weiter/?lang=de#respond Wed, 11 Jul 2018 02:13:09 +0000 http://www.most20.cz/?p=2565 Die erste Fahrt, die unsere Straßenbahn unternahm, führte zwar zurück in die Vergangenheit, aber auch in die Gegenwart und Zukunft der deutsch-tschechischen Beziehungen. Die Einladung zu dieser Reise nahmen Diplomaten und Politiker an, die zu Beginn des Prozesses der deutsch-tschechischen Annäherung vor zwei Jahrzehnten dabei waren und die bis heute in den deutsch-tschechischen Beziehungen sehr aktiv sind: der deutsche Botschafter Christoph Israng, der Vorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bernd Posselt, Tomáš Kafka, Diplomat und erster Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds in seiner Gründungszeit und Libor Rouček, Vorsitzender des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums.

Um zu wissen, wohin wir wollen, ist es notwendig zu wissen, woher wir kommen. Der erste Teil der Diskussion in der Straßenbahn beschäftigte sich mit der Frage, unter welchen Umständen und auf welche Art und Weise die deutsch-tschechischen Beziehungen vor zwanzig Jahren geführt worden sind.

Libor Rouček erinnerte sich an eine damals herrschende Atmosphäre voller Kälte und Misstrauen. Im Jahr 1992 wurde der deutsch-tschechisch-slowakische Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet, 1997 dann die Deutsch-Tschechische Erklärung und 1998 entstand schließlich der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds. Beide Länder hatten sich darauf geeinigt, in Zukunft gegenseitige Beziehungen pflegen zu wollen. Die Tschechische Republik strebte damals den Eintritt in die NATO und in die Europäische Union an und fand in Deutschland ihren nächsten Verbündeten. Beide Seiten nahmen den Prozess der europäischen Integration als Gelegenheit zur Überwindung gegenseitiger Vorurteile wahr.

Zu Beginn der Annäherung hatten Themen aus der gemeinsamen, nicht immer friedlichen Geschichte eine hohe Priorität. Der Dialog musste nicht nur auf der Ebene der bilateralen (deutsch-tschechischen) Beziehungen angeknüpft werden, einen großen Einfluss in seiner Gestaltung hatten auch die Sudetendeutschen. Es war unmöglich, zu jener Zeit einen Bogen um den Holocaust oder die Zwangsarbeit zu machen. Die Vertreter dieser Gruppen spielten im Versöhnungsprozess jedoch eine sehr aktive Rolle, sei es im Rahmen des Gesprächsforums oder in anderen Kontexten. Nach Tomáš Kafka war die Entschädigung der Opfer des Nationalsozialismus die Hauptaufgabe des Zukunftsfonds in seiner Anfangszeit, eine Frage des Vertrauens, die ihm übertragen wurde. Weil es dem Fonds schließlich gelungen ist, diese nicht gerade einfache Aufgabe zu erfüllen, konnte man es sich erlauben, in der Zukunft gewagter und offener zu agieren.

Die Diskutanten in der Straßenbahn stimmten dahingehend überein, dass nach dem Abbau des Misstrauens innerhalb der gegenseitigen Beziehungen beiden Seiten klar wurde, dass es eigentlich vieles gibt, was sie verbindet. Sie begannen sich gegenseitig anzunähern. Sie teilten nämlich nicht nur ein gemeinsames kulturelles Erbe, sondern auch einen sehr ähnlichen Sinn für Humor. Diese Erkenntnis erleichterte die weitere Arbeit sogar bis zu dem Punkt, an dem man schließlich nicht mehr zögerte, die gegenwärtigen deutsch-tschechischen Beziehungen als „Flitterwochen“ zu bezeichnen.

Flitterwochen, ernsthaft? In einer Zeit, in der zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik einige kontroverse Themen in der Luft liegen? Ja, auch trotzdem sind in den Augen unserer Diskutanten die gegenseitigen Beziehungen so gut wie nie zuvor und das deshalb, weil ihre Akteure gelernt haben, gemeinsam zu (ver)handeln. Während in der Vergangenheit die Augen beider Nachbarn zu sehr auf sich selbst und die eigenen Probleme gerichtet waren, sind die in den letzten zwanzig Jahren gesammelten Erfahrungen, wie mit der anderen Seite zu verhandeln ist, auch bei der Schaffung eines konstruktiven Zusammenlebens in der Europäischen Union gültig und anwendbar. Das Modell der deutsch-tschechischen Nachbarschaft gilt heute als beispielhaft.

Und wer wird die „deutsch-tschechische Fahrt“ in Zukunft anführen? Auch in diesem Punkt sind sich die Diskutanten einig: das kann nicht nur eine Seite oder eine Institution tun; alle eingebundenen Akteure müssen verstehen, dass die Zukunft in ihren Händen liegt und es in ihrem Interesse ist, dass es eine gute Zukunft werden wird. Wie sind alle dafür verantwortlich, ob sie ein Erfolg oder eine Katastrophe wird.

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Welche Zukunft wollen wir? http://www.most20.cz/welche-zukunft-wollen-wir/?lang=de http://www.most20.cz/welche-zukunft-wollen-wir/?lang=de#respond Wed, 11 Jul 2018 02:10:43 +0000 http://www.most20.cz/?p=2571

Das Leben geht schnell weiter. Unsere morgige Zukunft gestalten wir hier und jetzt. Was für eine Zukunft wollen wir eigentlich? Was ist uns/Ihnen wichtig? Was möchten wir erhalten und was verändern? Welche Veränderungen sind notwendig und welche sind wünschenswert für ein besseres Leben? Und was bedeutet eigentlich ‚besser leben“ in Tschechien, in Deutschland, in Europa, auf der Welt?

Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds unterstützt Aktivitäten, die in die Zukunft gerichtet sind. In diesem Jahr räumen wir ihnen sogar besonders viel Raum ein, im Rahmen unseres Jahresthemas.
Wir haben die Besucher des Nachbarschaftsfests auf der Brücke gebeten, uns zu verraten, welche (deutsch-tschechische) Zukunft sie sich wünschen.

 

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Ein Koffer für die Reise http://www.most20.cz/ein-koffer-fuer-die-reise/?lang=de http://www.most20.cz/ein-koffer-fuer-die-reise/?lang=de#respond Wed, 11 Jul 2018 02:06:23 +0000 http://www.most20.cz/?p=2469

Ein großes Thema der deutsch-tschechischen Beziehungen sind die schwierigen historischen Wendungen, die das 20. Jahrhundert gebracht hat. Die Gesellschaft Antikomplex widmet sich ihnen schon seit vielen Jahren. Auf der Mánes-Brücke hat Antikomplex für die Besucher einen Reisekoffer aufgestellt. Warum? Koffer sind im 20. Jahrhundert ein Symbol für das Verlassen der Heimat, häufig auf unbestimmte Zeit, meistens für immer. Wie es wohl sein muss, wenn man von heute auf jetzt den Ort verlassen muss, den man sein Zuhause nennt? Was würden Sie in einem solchen Moment mit Sicherheit mitnehmen? Viele Besucher der Brücke 20.0 haben sich für diese Überlegung den Kopf freigemacht und sich an dem lebendigen Nachmittag diese Fragen gestellt.
Was waren ihre Antworten?

 

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Unsere Stadt – mit vereinten Kräften http://www.most20.cz/unsere-stadt-mit-vereinten-kraeften/?lang=de http://www.most20.cz/unsere-stadt-mit-vereinten-kraeften/?lang=de#respond Wed, 11 Jul 2018 02:04:08 +0000 http://www.most20.cz/?p=2737 Eines der brennendsten Themen, die die Bewohner Berlins und Prags, vieler deutscher und auch tschechischer Städte gegenwärtig beschäftigt, ist u.a. die Frage der Erschwinglichkeit qualitativen Wohnraums. Die Meinungen und Zugänge zu dieser Problematik ähneln sich teilweise, unterscheiden sich aber auch. Oft bringt es etwas, eine Sache aus einer anderen Perspektive zu betrachten und sich von der Art und Weise inspirieren zu lassen, wie man ihr anderswo begegnet. Im zweiten Diskussionspanel unserer Straßenbahn auf der Brücke trafen sich der Berliner Architekt Christoph Schmidt aus dem Atelier ifau und die Prager Architektin, Urbanistin und Stadtratsmitglied für die Entwicklung des Stadtteils Prag 7, Lenka Burgerová, deren Diskussion ein weiterer Architekt, der Kurator des Projekts Shared Cities, Osamu Okamura, ergänzte und moderierte.

Mit der Einladung in die Straßenbahn erhielten die Architekten auch eine kleine Hausaufgabe: sie sollten sich in ihrer Umgebung umschauen, ihre Fotoarchive durchgehen und einige Bilder mitbringen, die darüber Auskunft geben, wie sie die Stadt des Mitdiskutanten wahrnehmen, welchen Herausforderungen ihre Städte noch vor 20 Jahren gegenüberstanden und welche nun aktuell sind und in die Zukunft führen. Bei der Sichtung der Fotografien entstanden eine Reihe Fragen und Themen, die gerade mit der Zugänglichkeit qualitativen Wohnraums zusammenhängen.

Eine der ersten Fragen, die Christoph vorbereitet hatte, bezog sich auf die Wohnsiedlung Baba in Prag. Sofort entbrannte eine Diskussion darüber, was qualitativer Wohnraum in der Vergangenheit bedeutete und wie sich die Vorstellung darüber bis in die Gegenwart weiterentwickelt hat. Das zweite wichtige Thema, welches das gesamte Gespräch durchzog, waren die Zugänge zum sozialen Wohnen, wieder in einen breiten Kontext darüber gefasst, wie man an diese Angelegenheit in der Vergangenheit herangetreten ist und wie mit ihr aktuell nicht nur in Prag und Berlin, aber auch in anderen europäischen Metropole und kleineren Städten umgegangen wird. Fakt ist nämlich, dass das teure Wohnen in den Städten für immer größere Kreise der Bevölkerung allmählich kaum noch erschwinglich ist. Während Christoph Schmidt sich bei seiner Arbeit damit beschäftigt, wie man bei der Vorbereitung von Projekten größere Kreise der Bevölkerung so einbeziehen kann, dass das erreichte Ergebnis für alle bezahlbar und von guter Qualität ist, konnte Lenka Burgerová die Diskussion durch ihre Kenntnisse von den Verhältnissen vor Ort und den Zugängen lokaler Selbstverwaltungen bereichern.

Die leidenschaftlichen Diskussionen der Teilnehmer wurden nach Ablauf der Zeit vor die Straßenbahn verlegt. Positiv fiel das Fazit der gesamten Debatte aus: Auch wenn die Erschwinglichkeit von Wohnraum in beiden Hauptstädten ein ernsthaftes Problem ist, gibt es doch recht kreative Ideen und Wege, diesem zu begegnen und es zu lösen.

18.06.02. Tramvaj Panel 2

 

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Friseursalon auf der Brücke http://www.most20.cz/video-post-2/?lang=de http://www.most20.cz/video-post-2/?lang=de#respond Tue, 10 Jul 2018 14:08:34 +0000 http://www.most20.cz/?p=3230 Eine kleine Gesichtsveränderung gefällig? Dank der Organisation DoKrajin konnte man auf der Mánes-Brücke zum Friseur gehen und sich eine Friseur mit deutsch-tschechischer Thematik machen lassen. Bezahlt wurde nicht mit Geld, sondern mit Geschichten. Schauen Sie sich die Kurzvideos an, die im Friseursalon entstanden sind. Und wenn Sie künftig einmal die Möglichkeit haben sollten, etwas Ähnliches auszuprobieren, zögern Sie nicht!

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wie wird das gegenseitige Bild von Deutschen und Tschechen durch Desinformationen beeinflusst? http://www.most20.cz/wie-wird-das-gegenseitige-bild-von-deutschen-und-tschechen-durch-desinformationen-beeinflusst/?lang=de http://www.most20.cz/wie-wird-das-gegenseitige-bild-von-deutschen-und-tschechen-durch-desinformationen-beeinflusst/?lang=de#respond Tue, 10 Jul 2018 13:31:30 +0000 http://www.most20.cz/?p=2740 Bei der letzten Diskussion, die in unserer Straßenbahn 20 stattgefunden hat, unterhielt sich die Moderatorin und Journalistin Bára Procházková mit ihren Kollegen Kilian Kirchgessner und Pavel Polák. Kilian ist bereits seit 2005 in Tschechien als Korrespondent für verschiedene deutsche Medien tätig, Pavel Polák hingegen ist seit vier Jahren der Auslandsberichterstatter des Tschechischen Rundfunks in Berlin. Beide sind Laureaten des Deutsch-Tschechischen Journalistenpreises.

Die Arbeit von Journalisten ist in der heutigen Zeit nicht gerade einfach. Schon längst sind sie nicht mehr selbst diejenigen, die die gegenseitige Wahrnehmung der Nachbarn beeinflussen, stimmen die Diskutanten überein. Die Menschen haben Kontakte untereinander geknüpft, sie können ins Nachbarland zu Besuch fahren. Vor allem aber übernehmen die sozialen Medien in gewisser Weise den Service, als Informationskanäle zu fungieren.

Es ist interessant sich darüber bewusst zu werden, welche Art von Informationen über den Nachbarn für Tschechen und welche für Deutsche relevant sind. Während in den tschechischen Nachrichten über Deutschland Meldungen über das aktuelle Geschehen in der deutschen politischen Szene dominiert, ist der deutsche Blick nach Tschechien von dieser Art von Nachrichten etwas geklärt. In den deutschen Medien bekommen die Geschichten von Menschen hinter den Kulissen öfter einen Platz. Berichte, die einen tieferen Einblick geben, was in Tschechien passiert und warum. An diesen Geschichten gibt es in Deutschland ein relativ großes Interesse, was damit zusammenhängt, dass in diesem Land eine recht große Anzahl öffentlich-rechtlicher Medien existiert, also Kanäle, die solche Formate ausstrahlen können. Darüber hinaus ist es tatsächlich schwierig, solche Geschichten in die Hauptsendezeit zu legen.

Was finden wir wiederum in den deutschen Medien nicht so häufig? Aus der Sicht von Kilian gelingt es Beiträge zu regulieren, die geläufige Klischees festigen. Und das u.a. dadurch, dass Korrespondenten die Möglichkeit haben zu bewerten, in wie weit gegebene Informationen relevant sind bzw. in wie weit es überflüssig ist, sich ihnen zu widmen. Die Anwesenheit eines Korrespondenten, der für längere Zeit im Land tätig ist, gibt nicht nur die Möglichkeit aktuelle Informationen aufzunehmen, sondern auch ihren Hintergrund einzubeziehen. So entwickelt und konkretisiert er bis zu einem gewissen Punkt das Bild, welches schließlich weitergegeben wird.

Ein großes Thema der heutigen Zeit (und auch unserer Diskussion in der Straßenbahn) sind natürlich die Desinformationen und wie es ihnen gelingt das zu beeinflussen, was wir übereinander denken.

Bára Procházková stellte das Ergebnis ihrer Internetumfrage vor: Sie gab in die Suchmaschine die Wörter německý / Německo / Tschechien / tschechisch ein und erstellte eine Übersicht darüber, welche Nachrichten Google ihr anbot. Das Interessante daran war, dass die Informationen über Deutschland und Tschechien sich sowohl vom Typ her als auch vom Inhalt unterschieden. Während die ersten Links, die den deutschen Nutzern angezeigt wurden, inhaltlich vor allem auf das praktische Leben ausgerichtet waren (wo kann man Stadtpläne kaufen, wie hoch sind die Benzinpreise, Au-Pair), handelte es sich bei den Links auf den oberen Plätzen für tschechische Nutzer um Nachrichten von desinformierenden Webseiten. Diese nahmen sehr oft Bezug auf die Flüchtlingsthematik.

Pavel und Kilian kamen überein, dass solche Informationen für sie konkret ein Anlass sind, (auch auf Anregung durch ihre Leser und Hörer) darauf zu reagieren, ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen und sie anschließend zu dementieren. Gerade hier zeigt sich, wo der Hauptunterschied zwischen qualitativer journalistischer Arbeit und dem Informationsfluss in den sozialen Medien liegt: in der sorgfältigen Untersuchung solcher Quellen und der Überprüfung mittels vertrauenswürdiger Ressourcen.

Die Gäste in unserer Straßenbahn sprachen auch über eine Weiterentwicklung innerhalb der Gesellschaft, die sie in Zusammenhang mit dem Aufnehmen von Informationen wahrnehmen: allgemein sind die Leute anfälliger, aufsehenerregenden Nachrichten, die dem gesunden Menschenverstand eigentlich widersprechen, mehr Glauben zu schenken. Häufig ist es die Meinung dieser Menschen, dass auf der Welt so viele bizarre Dinge passieren würden, dass im Grunde genommen alles möglich wäre.

Die Freiheit des Informationsstroms in den sozialen Medien bringt natürlich sowohl positive als auch negative Seiten mit sich: Aktuell gilt in Deutschland ein Gesetz, das sich darum bemüht, Desinformationen zu steuern und Beiträge in den sozialen Medien zu beschränken. Einerseits ist die Idee sicherlich positiv zu bewerten und die sozialen Netzwerke sind um eine Vielzahl zweifelhafter Nachrichten sauberer, andererseits stoßen wir so in Deutschland selbst auf die Frage der Redefreiheit und der Zensur, die dieser Zugang mit sich bringt. Nicht zuletzt geht es auch um den Zugang zu Satire, die in dieser Umgebung sicherlich nicht funktionieren kann, wie Pavel Polák anmerkt.

 

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Fotogalerie Most/Brücke 20.0 http://www.most20.cz/fotogalerie-most-bruecke-20-0/?lang=de http://www.most20.cz/fotogalerie-most-bruecke-20-0/?lang=de#respond Tue, 10 Jul 2018 13:17:01 +0000 http://www.most20.cz/?p=2872 ]]> http://www.most20.cz/fotogalerie-most-bruecke-20-0/feed/?lang=de 0 20 Jahre Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds http://www.most20.cz/20-jahre-deutsch-tschechischer-zukunftsfonds/?lang=de http://www.most20.cz/20-jahre-deutsch-tschechischer-zukunftsfonds/?lang=de#respond Tue, 10 Jul 2018 13:15:06 +0000 http://www.most20.cz/?p=2743 In der dritten Diskussion, die in der Straßenbahn Nr. 20 auf der Brücke 20.0 stattgefunden hat, konnten die Besucher den Zukunftsfonds durch die beiden Geschäftsführer Petra Ernstberger und Tomáš Jelínek besser kennenlernen.

Während Tomáš Jelínek bereits seit 2005 der tschechische Geschäftsführer des Fonds ist, wurde Petra Ernstberger erst zu Beginn dieses Jahres Geschäftsführerin. Der Bereich der deutsch-tschechischen Beziehungen und der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit ist ihr allerdings keinesfalls fremd: Im deutschen Bundestag war sie 20 Jahre lang die Vorsitzende der deutsch-tschechischen Parlamentariergruppe, zudem Mitglied des Verwaltungsrates des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und sie hat sich auch darüber hinaus intensiv für die deutsch-tschechischen Beziehungen engagiert.

Beide sprachen auch über ihre langjährigen Erfahrungen, als sie die Weiterentwicklungen einschätzten, die in der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit in den letzten Jahren verlaufen sind. Während die Beziehungen zu Beginn sehr durch die Geschehnisse aus der Vergangenheit gezeichnet waren und ein Dialog bisweilen schwierig war, ist dieser in der heutigen Zeit einfach so natürlich, dass beide Seiten sich an einen Tisch setzten und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Eines der Formate, das dafür genutzt wird, sind die Treffen des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums, welches im gleichen Jahr wie der Zukunftsfonds gegründet worden ist – und nun ebenfalls 20 Jahre feiert. Das Forum ist als eine Plattform für Menschen aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, der Politik, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zu begreifen. Während zu Beginn konstruktive Wege gefunden werden mussten, wie man tschechische, deutsche und sudetendeutsche Politiker zusammen ins Gespräch bringen kann, hat sich seine Mission im Laufe der Jahre entwickelt. Heute ermöglicht es auch Diskussionen kontroverser Themen, die sonst zu Missverständnissen führen können. Die Teilnehmer des Forums sind darum bemüht, eine schwarz-weiße Weltsicht abzubauen, sie betreiben Ursachenforschung und interessieren sich auch dafür, wie und warum welches Land zu seinen Entscheidungen gekommen ist. Große Themen in den letzten Jahren waren Energie und die wachsende Xenophobie.

Der Zukunftsfonds begann seine Tätigkeit vor zwanzig Jahren vor allem damit, die Entschädigung von Nazi-Opfern umzusetzen. In den Folgejahren wurden auch seine Aufgaben ausgebaut, einige Pfeiler und Prioritäten blieben jedoch gleich. Zu diesen gehören auf jeden Fall der Jugendaustausch und der kulturelle Bereich. Gerade die Kultur hat für den Fonds eine doppelte Bedeutung. Es handelt sich einerseits um den Bereich, in dem sich Deutsche und Tschechen bei der Schaffung gemeinsamer künstlerischer Werke begegnen und Freundschaften knüpfen können, andererseits lassen sich dadurch auch Erscheinungen und wichtige Themen vermitteln, die gerade im Nachbarland aktuell sind, was schließlich zum gegenseitigen Verständnis beiträgt.

Der Fonds bemüht sich auch, mit seiner Tätigkeit auf aktuelle Herausforderungen der Gegenwart zu reagieren. Dies wird vor allem durch das sogenannte „Thema des Jahres“ (in der Vergangenheit handelte es sich dabei z.B. um Themen wie Migration, Medien, Zivilgesellschaft) umgesetzt. Die Entscheidung, welche Problematik das Thema des Jahres wird, wird nicht im stillen Kämmerlein gefällt, sondern durch die Kommunikation mit anderen aktiven Akteuren der deutsch-tschechischen Beziehungen. Und deshalb ist es für den Fonds so wichtig, dass sich Menschen von außen mit ihren Ideen an seine Mitarbeiter wenden.

Ein großes Thema ist zudem der Aufbau und die Stärkung der Bürgergesellschaft in Deutschland und der Tschechischen Republik. In Tschechien gibt es keine politische Bildung in dem Sinne, wie es in Deutschland geläufig ist. Der Zukunftsfonds versteht politische Bildung jedoch nicht nur als Vermittlung von Informationen darüber, wie ein demokratisches System funktioniert, sondern eher als einen breiteren Zugang, der zum Kennenlernen der eigenen Geschichte und Wahrnehmung bestimmter Werte führt. Eine Reihe der Projekte, die vom Fonds gefördert werden, hat sich dieser Ausrichtung angenommen. Dafür, dass in Tschechien auch eine Einrichtung wie die Bundeszentrale für politische Bildung in Deutschland eingerichtet wird, wäre jedoch ein größerer Wille seitens der Politik notwendig.

Die Aufgabe des Fonds ist es, anderen zu helfen. Was würde ihm jedoch selbst helfen? Nach Tomáš Jelínek wäre eine Möglichkeit, wenn die Öffentlichkeit öfter die Gelegenheit bekommen würde, gute Nachrichten zu hören, was in der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit alles gerade einwandfrei funktioniert. Das würde die Atmosphäre in der Gesellschaft insgesamt wahrscheinlich positiv beeinflussen. Petra Ernstberger würde sich wünschen, dass mehr Menschen zu ihnen kommen würden mit Anregungen, was sich im Bereich der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit noch verbessern ließe. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, sie ist sogar erwünscht!

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Tomáš Kafka http://www.most20.cz/tomas-kafka/?lang=de http://www.most20.cz/tomas-kafka/?lang=de#respond Fri, 06 Jul 2018 12:19:24 +0000 http://www.most20.cz/tomas-kafka/ Tomáš Kafka, Diplomat und Dichter, widmete dem Fonds zu seinem Jubiläum dieses Gedicht:

Dem Fonds zum 20. Geburtstag!
Die Geschichte kennt Schmerzen
viel Unrecht und Affronts
die Arznei für die Herzen
ist der Zukunftsfonds.
Auch ein Donnerwetter
droht dass es wiederkommt
und Balsam für die Gemüter
na ja, ist der Zukunftsfonds.
Auch Ärzte, Apotheker
sehn dass es sich lohnt
wenn jeder, wer gern meckert
probiert den Zukunftsfonds!

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